Crowdfunding – Die Finanzierung über den Schwarm

Immer mehr Menschen und Unternehmen nutzen die Möglichkeit, über Crowdfunding Projekte oder einzelne Produkte zu finanzieren. Ganze Startups hat die Crowd schon aus dem Boden gestampft. Doch wie funktioniert Crowdfunding eigentlich? Wer ist die Crowd? Wie nutzt man ihre Hebelkraft und was steckt noch hinter dem Finanzierungskonzept? All diese Fragen wollen wir Ihnen mit dem folgenden Ratgeber beantworten.

Das Prinzip des Crowdfunding, also der Schwarmfinanzierung, ist keine neue Erscheinung. Als erster hatte Friedrich Wilhelm Raiffeisen vor über 130 Jahren die Idee, dass Menschen eine Gemeinschaft bilden müssten. Die Genossenschaft entstanden um sich gegenseitig zu unterstützen. Aus diesem Grund gründete er die Rheinische Landwirtschaftliche Genossenschaftsbank. Die Überlegung hinter dieser Genossenschaftsbank war denkbar einfach: Geld, das von einzelnen im Moment nicht benötigt wurde, konnte zu denjenigen fließen, die es effektiver nutzen konnten. Bereits zu diesem Zeitpunkt konnten Menschen erkennen, welche Kraft in diesem „Gemeinsam stark Prinzip“ steckt.

Nur wenige Jahre später wurde das Prinzip der Schwarmfinanzierung auch in den USA verwendet – und dies für ein Projekt, welches für den „American way of life“ nicht nachhaltiger hätte sein können. Den meisten wird bekannt sein, dass die Freiheitsstatue auf Liberty Island im Hafen von New York ein Geschenk des französischen Volkes war. Sogar der Sockel für diese weltbekannte Statue in New York wurde durch eine Crowdfunding Aktion finanziert.

Kerngedanke: Mit kleinen Beträgen großes erreichen

Der Initiator war damals Joseph Pulitzer, zu dieser Zeit Herausgeber der Zeitung New York World. Er wollte eine Spendenaktion starten, um den stockenden Bau des Sockels weiter finanzieren zu können. Deshalb wandte er sich an die Bürger von New York und versprach, jeden Spender namentlich in seiner Zeitung zu erwähnen. Egal wie hoch der Betrag auch sein sollte. Mit dieser Aktion schaffte er es, innerhalb von sechs Monaten 102.000 Dollar zu sammeln. Das Kuriose bei dieser Schwarmfinanzierung war, dass 80 Prozent der Gesamtsumme aus Spenden von weniger als einem Dollar generiert wurden. Dies ist ein bedeutendes Merkmal der heutigen Crowdfunding Szene. Es geht nicht um die Höhe der einzelnen Beträge, sondern darum, gemeinsam für Projekte einzustehen.

Anfänge des modernen Crowdfundings

Die Anfänge des modernen Crowdfundings liegen in der Kreativ- und Kunstszene der USA. Im Jahr 2000 gründete Brian Camelio die Plattform Artist Share. Fans konnten sich im Voraus an den Produktionskosten neuer Alben beteiligen und im Gegenzug exklusive Einblicke erhalten und am Entstehungsprozess teilnehmen. Als die Plattform 2003 ihre Arbeit aufnahm, entstand ein bis dahin nicht dagewesenes Geschäftsmodell. Sowohl Künstler, als auch finanzierende Fans profitierten von der privaten Crowdfunding.

Facetten des Crowdfundings: Spenden, leihen oder investieren?

Der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zufolge gibt es vier Modelle von Crowdfunding:

  • donation based

    spendenbasiertes Crowdfunding

  • rewarded based

    Crowdfunding mit Gegenleistung

  • lending based

    kreditbasiertes Crowdfunding

  • equity based

    Crowdinvesting

Beim spendenbasierte Crowdfunding spenden die Förderer Geld für ein konkretes Projekt oder einen bestimmten Zweck, ohne eine Gegenleistung zu erhalten. Im Rahmen des gegenleistungsbasierten Crowdfundings erhalten die Geldgeber keine monetäre Gegenleistung. Die Belohnung ist eher symbolischer Natur. Gängig ist etwa, die Nennung des Namens auf Pinnwänden oder im Abspann eines Films. Oftmals bekommen die Unterstützer Objekte des Künstlers. Hier werden Beträge von wenigen Euro, bis ein paar Hundert Euro gegeben.

Im Crowdinvesting erhält der Anleger Gewinnbeteiligung am finanzierten Projekt. Falls es sich um eine Anlage in Form von Wertpapieren oder Aktien handelt, bekommt der Investor Anteile oder Schuldinstrumente. Somit spekuliert er auf eine finanzielle Rendite. Crowdlending hingegen verspricht seinen Unterstützern die Rückzahlung des Betrags mit oder ohne Zinsen.

Crowdfunding Plattformen und Projekte sind nicht immer fest an ein Crowdfunding Modell gebunden, sondern von individuellen Konditionen abhängig.

Crowdfunding in Deutschland und am globalen Markt

Weltweit wächst der Crowdfunding Markt wie kein anderer. Global werden Wachstumsraten von 167 Prozent verzeichnet; wurden 2013 noch rund 6 Milliarden US Dollar umgesetzt, wuchs der Markt 2015 auf über 16 Milliarden US Dollar an. Nach wie vor ist der amerikanische Crowdfunding Markt Spitzenreiter mit knapp 10 Milliarden US Dollar. Gefolgt von Asien und Europa mit über 3 Milliarden US Dollar Umsatz.

In Europa belegt der Crowdfunding Markt in Deutschland Platz 3, hinter Frankreich mit 154 Millionen Euro. Großbritannien liegt mit rund 2,3 Milliarden Euro auf dem 1. Platz.

Eine Studie der Plattform Für-Gründer zeigt, dass sich 2015 die unterschiedlichen Crowdfunding Bereiche unterschiedlich entwickelt haben. Die Gesamtheit der gewährten Kredite beim Crowdlending ist im Vorjahresvergleich auf 67 Millionen Euro klar gestiegen. Während sich beim Crowdfunding mit 23 Millionen Euro lediglich ein geringes Wachstum feststellen lässt. Das Crowdinvesting umfasste mehr als 37 Millionen Euro. Bei der Finanzierung von Startups lief es nicht ganz so gut: Zwar legte das Volumen zu, jedoch verringerten sich die Finanzierungsrunden.

Wer hat die Möglichkeit Crowdfunding zu nutzen?

Gerade bei deutschen Startups und Selbständigen wird Crowdfunding immer populärer. Wo die Mechanismen des Marktes eigentlich unterstützend greifen sollten, versagen sie oft. Insbesondere bei sozialen, kulturellen, sehr visionären oder forschungsintensiven Projekten. Wer auf eine staatliche Förderung hofft, sieht sich mit hohem bürokratischem Aufwand konfrontiert, der Zeit und Energie raubt.

Ob Erfinder, Filmemacher, Kreative oder etablierter Manager – das Crowdfunding ist eine gute Möglichkeit, um den Bankkredit zu umgehen. Vor allem bei Projekte, die ein hohes Risiko bergen, fordern Kreditinstitute einen hohen Anteil an Eigenkapital. Ein Grund, der viele scheitern lassen würde. So fallen lange, zeitraubende Prüfungen durch die Banken weg und die Unternehmer können schneller mit der Umsetzung ihrer Projekte beginnen. Das alternative Funding kann sowohl bei kleineren als auch größeren Projekten sinnvoll sein.

So wurde das Crowdfunding beispielsweise durch große Projekte wie die Smartwatch Pebble Time bekannt. Innerhalb von 30 Minuten sammelten die Gründer des kalifornischen Startups Pebble über die Plattform Kickstarter eine Million Dollar für ihr Projekt. Damit brachen sie einen absoluten Rekord: Innerhalb des ersten Tages kamen acht Millionen Dollar für das neue Produkt zusammen. Insgesamt zahlten mehr als 78.000 Unterstützer über 20 Millionen Dollar ein. Die ersten davon bekamen die 250 Euro teure Smartwatch zugeschickt.

Andere prominente Beispiele sind die Android Spielkonsole Ouya und die Videobrille Oculus Rift. Dabei kann eine Crowdfunding Kampagne den Darlehenssuchenden auch ein Gespür dafür geben, ob ihr Thema auf genügend Interesse stößt oder nicht. Ob man ein Projekt unterstützenswert findet oder nicht, entscheidet jeder potenzielle Geldgeber selbst. Privatpersonen oder Unternehmen, sie alle können Teil der Crowd werden. Und nicht nur finanziell, sondern auch emotional von einem Projekt profitieren und an ihm teilhaben.

Welche Themengebiete gibt es im Crowdfunding?

Die Vielfalt der Projekte und Ideen hat dazu geführt, dass sich weltweit hunderte Crowdfunding Websites gebildet haben. Je nach Plattform werden Kategorien von Comics, Design, Film/Video, Ernährung, Fotografie, Spiele, Literatur, Mode, Musik, Soziale Projekte und innovative Technologien gefördert. Eine Übersicht aller Crowdfunding Plattformen bietet das Internet Portal crowdfunding.de. Über eine spezielle Suchmaske lassen sich die gewünschten digitalen Marktplätze finden, indem Suchende nach den Kriterien Crowdfunding Modell, Fokus und Land filtern. Die Suche nach Crowdfunding in Deutschland ergibt immerhin 86 Schwarmfinanzierungsseiten.

In einer immer stärker globalisierten Welt, sehnen sich viele Menschen nach Regionalem. Statt exotischen Produkten und Rohstoffen aus anderen Ländern, ziehen viele Konsumenten Produkte von nebenan vor. Auch beim Crowdfunding gibt es den Trend in regionale Projekte zu investieren und Unternehmen und Startups in der eigenen Stadt oder Region zu fördern. Gemäß dem Motto: Miteinander – Füreinander.

Regional zu investieren, bringt einen großen Mehrwert vor Ort. Unternehmen und Projekte schaffen zum einen neue Arbeitsplätze in der Region. Außerdem werden Steuern gezahlt und das soziale sowie kulturelle Leben geprägt. Die Bürger können mitbestimmen, was in ihrer Region umgesetzt wird und sich selbst engagieren. Das schafft eine regionale Verbundenheit und stärkt den Zusammenhalt. Zusätzlich wird die Innovationsfähigkeit gefördert und Wissen transferiert. Indem Beteiligte sehen, was durch ihr Geld verwirklicht wurde, werden der Zusammenhalt und die Zusammenarbeit gefördert.

Manche Internetportale haben sich komplett auf das regionale Crowdfunding spezialisiert, wie beispielsweise die deutsche Crowdfunding Plattform place2help. Eines der realisierten Projekte in München ist Muck – das Entdeckerdorf. In dem Schäferwagendorf im Landkreis Bad-Tölz sollen Stadtkinder zusammen mit ihren Eltern die Natur erleben können. Das Besondere daran: Der Urlaub ist besonders preisgünstiger und einkommensschwacher Familie vorbehalten. Dank 102 Unterstützern und einem Betrag von 20.000 Euro konnte das Projekt umgesetzt werden. In anderen deutschen Städten wurde durch das Funding Engagement der Bürger die Freiwillige Feuerwehr ausgestattet oder eine Brücke gebaut.

Chancen und Risiken: Die Crowd will informiert werden

Aus Sicht eines Projektinitiators öffnet die Möglichkeit, seine Idee einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren, viele Chancen. Solange man ein paar grundlegende Punkte beachtet.

Eine Crowdfunding Kampagne will gut geplant sein, Initiatoren sollten daher den Arbeits- und Zeitaufwand auf keinen Fall unterschätzen. Erfahrungen haben gezeigt, dass schon vor Beginn der Kampagne ein eigener Kreis aus Unterstützern aufgebaut werden muss. In der Regel sind Kampagnen, die schon zu Beginn eine hohe Zahl an Unterstützern aufweisen konnten, wesentlich erfolgreicher. Dabei geht es nicht nur um die finanzielle Hilfe, sondern auch um die Funktion eines Multiplikators. Crowdfunding Kampagnen leben von ihrer öffentlichen Wahrnehmung.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist ein kurzes Video, das potentiellen Unterstützern die Idee so einfach wie möglich erklärt. Da sich bei Crowdfunding Projekten alles um Vertrauen dreht, sollte sich auch das Team authentisch und überzeugend in dem Video darstellen. Das schafft Transparenz und Nähe.

Unterstützer legen Geld in die Kampagnen und erwarten damit gleichzeitig, dass sie stets über die Homepage und soziale Medien auf dem Laufenden gehalten und über Projektfortschritte umgehend informiert werden. Es gibt nichts Schlimmeres als eine ahnungslose Crowd. Dann kann das Projekt auch schnell nach hinten losgehen und man sieht sich mit einem Shit Storm konfrontiert. Unternehmen, die sich für Projektfinanzierungen an den Schwarm wenden, sollten sich in jedem Fall bewusst machen, dass sie Geschäftszahlen und unter Umständen vertrauliche Informationen offen legen müssen.

Welche Möglichkeiten bietet Crowdfunding Unternehmen?

Die Kraft des Crowdfundings steckt noch in den Kinderschuhen, wenn es um die direkte Projektbeteiligung von privaten Anlegern an Unternehmen geht. Mit dem Crowdinvesting entsteht nun ein neues Instrument der Unternehmensfinanzierung. Privatanleger gewähren einer Firma Kleinkredite oder beteiligen sich am Erfolg des Unternehmens.

Für Unternehmen und Startups kann sich eine Finanzierung durch Crowdfunding nicht nur positiv auf das Projekt selbst auswirken. Es kann auch zu einem äußerst förderlichen Marketing Effekt kommen. Oft stehen kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) und Startups im ungleichen Wettbewerb mit großen Konzernen. Wo Konzerne wie Siemens mit überregionaler Bekanntheit und starker Markenwirkung besonders bei Berufseinsteigern punkten, müssen sich KMU etwas anderes einfallen lassen. Sie haben es oft schwer, freie Arbeitsstellen schnell zu besetzen.

Blickt man auf Gehaltsabrechnungen oder zusätzlich erbrachte Leistungen wie Betriebskindergärten oder Dienstwagen, können die kleinen Unternehmen ebenfalls oft nicht Schritt halten. Deshalb gilt die Markenwerbung für attraktive Arbeitgeber, das sogenannte Employer Branding, als Megatrend.

Steigerung des Bekanntheitsgrades

An genau der Stelle zeigt auch das Crowdfunding seinen Marketing Effekt. Mittelständler erhalten auf den jeweiligen Plattformen eine Oberfläche, auf der sie ihre Firma selbst vorstellen können. Hier kommen die emotionalen Komponenten, wie Verbundenheit zur Region oder eine Familientradition im Unternehmen, besonders stark zum Tragen. Präsentiert sich das KMU als vertrauensvoll, nutzt dies nicht nur dem Projekt, dem im Idealfall ein monetärer Vertrauensvorschuss gewährt wird.

Auch stärkt es den Ruf der Firma und hilft langfristig gesehen, seine überregionale Bekanntheit hochzuschrauben. Das wiederrum wirkt sich bei einem eventuellen Fachkräftemangel positiv aus, da hier freie Stellen aufgrund höherer Bewerberzahlen schnell besetzt werden können. Ein gutes Betriebsklima, die Möglichkeit, früh Verantwortung zu übernehmen, dadurch schnell aufzusteigen und viel zu lernen machen KMU grundsätzlich attraktiv. Auch begegnen Mitarbeiter in diesem Umfeld einer direkten Feedbackkultur und durch die Nähe zur Führungsebene die Chance, strategisch Einfluss zu nehmen.

Das alles sind Pluspunkte, die im Rahmen eines Crowdfunding Projekts ihren Platz finden können.

Direkt und gesetzlich reguliert

In Deutschland ist ein klarer Trend von Crowdfunding erkennbar: Immer mehr Privatinvestoren wollen Unternehmen des deutschen Mittelstandes unmittelbar unterstützen und ihr Vermögen mit ihnen gemeinsam wachsen lassen. Firmen und Anleger können dabei gleichermaßen profitieren: Das Unternehmen erhält mit dem Crowdinvesting eine solide Alternative zur Bankenfinanzierung und die Anleger haben Zugang zu direkten Investments. Die können überdurchschnittliche Renditen liefern die auf dem freien Kapitalmarkt nicht angeboten werden. (Siehe: Startup Investments)

Damit diese Form der Kapitalanlage den Investoren die größtmögliche Sicherheit bietet, sind zwei Komponenten wichtig: ein seriöser Vermittler zwischen Anleger und Unternehmen sowie ein anerkannter Rahmen. Dafür sorgt seit Juli 2015 das Kleinanlegerschutzgesetz. Es ist angelehnt an bestehende Regulierungen aus dem Finanzsektor und erweitert das Vermögensanlagengesetz (VermAnlG). Grundsätzlich sollen Anleger so gut es geht vor Fehlinvestitionen und damit verbundenen Verlust des Geldes bewahrt werden.

Dafür begrenzt der Gesetzgeber zum Beispiel die Anlagesumme für ein Crowdinvesting auf 10.000 Euro. Zudem schreibt er eine Pflicht zur Veröffentlichung eines Vermögensanlagen Informationsblattes (VIB) vor. Darin und auch in der Werbung muss im Wortlaut dieser Warnhinweis stehen: „Der Erwerb einer Vermögensanlage ist mit nicht unerheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen.” Zudem räumt das Gesetz den Anlegern eine Bedenkzeit ein, indem es die Widerrufsfrist auf 14 Tage festsetzt.

Vertrauen in die Heimat

Unternehmen des Mittelstandes sind in ihrer Heimatregion fest verankert. Sie schaffen Arbeitsplätze, zahlen Steuern für die Region und prägen die soziale und kulturelle Landkarte vor Ort. Deshalb birgt ein gelungenes Projekt nicht nur für die Initiatoren, sondern auch für die Region ein Erfolgspotenzial. So kann ein Unternehmen durch die Finanzierung beispielsweise ein eigenes Produkt fertigen, eine umweltfreundlichere Anlage bauen oder neue Mitarbeiter einstellen.

Viele Jahre oblag es den Hausbanken und gut informierten institutionellen Investoren, sich an neuen Projekten des Mittelstandes zu beteiligen. Nun können immer mehr Privatinvestoren profitieren, denn das Angebot von Crowdinvesting Plattformen im Internet wächst. Auf dem deutschen online Marktplatz unternehmerich.de kann beispielsweise jeder, der Beträge ab 250 Euro anlegen möchte, konkrete Projekte in seiner Region oder einer bestimmten Branche unterstützen. In vielen Fällen kennen die Anleger das Unternehmen bereits.

Transparenz durch Investitionsklassen

Crowdinvesting ist ein unmittelbarer Weg der Unternehmensfinanzierung. Anleger bei Fonds und Aktienpaketen können im Einzelnen kaum nachvollziehen, in was sie da eigentlich investiert und wie hoch das Risiko tatsächlich ist. Während sie auf den spezialisierten Online Funding Plattformen einfachere Formen der Kapitalanlage finden. Für zusätzliche Transparenz bei der Unternehmens- und Projektauswahl sorgt zum Beispiel die Einordnung des Investments in Investitionsklassen. Sie ermöglicht die genauere Einschätzung des Ausfallrisikos.

Investitionsklassen geben Auskunft über die Ausfallwahrscheinlichkeit eines Projektes und damit verbunden über die Zinsspanne. Momentan gibt es keine einheitliche Regulierung zu den Investitionsklassen. Daher sollte bei jeder Plattform geprüft werden, welche Ausfallwahrscheinlichkeit hinter den einzelnen Klassen steht.

Crowdinvesting Plattformen erhöhen ihre Seriosität darüber hinaus, indem sie unabhängige Ratings und Informationen von Schufa und Creditreform einbeziehen.

Doch was passiert, wenn der Mindestfinanzierungsbetrag für ein Projekt nicht zusammen kommt? Wird diese sogenannte Funding Schwelle nicht erreicht, bekommen die Mikroinvestoren ihr Geld wieder – bei den meisten Plattformen unverzinst.

Die Regulierung soll dem Schutz der Anleger dienen und wird nicht verhindern, dass sich Unternehmen zunehmend dieser Form der Finanzierung bedienen.

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