Crowdinvesting – Unternehmensbeteiligung mit finanziellen Renditen

Crowdfunding und Crowdinvesting werden in den Medien häufig synonym gebraucht. Jedoch differenzieren sich die beiden verwandten Finanzierungsformen in einigen Punkten erheblich. In beiden Fällen geht es darum, dass die Crowd viele kleine Beträge investiert – meist in Projekte von Startups oder Unternehmen. Beim Crowdfunding steht die nicht-monetäre Gegenleistung im Vordergrund. Wie beispielsweise die Nennung des Namens im Abspann eines mitfinanzierten Films oder persönliche Gegenstände des Künstlers. Wo hingegen Crowdinvesting auf den monetären Gewinn abzielt. Das heißt, dass die Investoren zu Anteilseignern werden und aus zukünftigen Gewinnen des Unternehmens oder Startups Renditen erzielen können. Wird die Firma veräußert, erhalten die Anleger ebenfalls einen Teil des Gewinns.

Was ist Crowdinvesting?

Grundsätzlich war es vor diesem Trend des Crowdinvesting Privatpersonen generell nicht möglich, in Startups in der Frühphase zu investieren. Mit der neuen, alternativen Finanzierungsform ändert sich dies – auch zum Vorteil der Firmen, die Kapitalgeber suchen. Warum das so ist? Hier ein Beispiel.

Ein mittelständisches Unternehmen, das Kapital benötigt, war bislang hauptsächlich auf die Hausbank angewiesen. Damit war die Anzahl der Stakeholder auf einen einzigen reduziert. Heute ist die Auswahl potenzieller Geldgeber deutlich größer. Das Internet ermöglicht Schwarmfinanzierungen, an denen sich unkompliziert viele einzelne Privatanleger oder institutionelle Investoren direkt beteiligen können. Von den Erfolgen des Projekts profitiert nicht nur eine Partei außerhalb der Firma. Eine ganze Reihe von kleinen oder mittelgroßen Anlegern – die sogenannte Crowd – profitiert vom Unternehmenserfolg.

Auf dem Vormarsch: Crowdinvesting in den Mittelstand

Ist die Entscheidung gefallen, bieten Crowdinvesting Plattformen, wie beispielsweise unternehmerich.de, seedmatch.de oder companisto.com konkrete Projekte verschiedener Firmen an. Auf der Crowdinvesting Plattform für den deutschen Mittelstand Unternehmerich.de findet man überwiegend kleine und mittelständische Firmen (KMU). Diese möchten ein innovatives oder aufwendiges Projekt verwirklichen. Jedoch fehlt es an finanziellen Mitteln, um es auf eigene Faust und unabhängig von Kreditinstituten realisieren zu können.

Das Problem bei Kreditinstituten ist vor allem, dass Firmen für visionäre, risikoreiche Projekte viel Geld bei der jeweiligen Bank hinterlegen müssen. Zudem bremsen lange, zeitraubende Prüfungen das geplante Vorhaben der KMU aus. Bei dem Crowdinvesting fallen diese zeitraubenden Prüfungen durch die Banken weg und die Unternehmer können schneller mit der Umsetzung ihrer Projekte beginnen. Die alternative Finanzierung kann sowohl bei kleineren als auch größeren Crowdinvesting Kampagnen sinnvoll sein.

Mit jedem einzelnen Geldgeber wird hierbei ein eigener Investmentvertrag abgeschlossen. Mit seinem Crowdinvestment stellt der Investor dem Unternehmen somit in der Regel eigenkapitalähnliche Mittel, so genannte Mezzanine, zur Verfügung. Wichtig: Das Unternehmen bleibt trotzdem unabhängig von fremder Einflussnahme. Ein Beispiel für Crowdinvesting wäre ein partiarisches Nachrangdarlehen, auch Beteiligungsdarlehen genannt.

Welche Entscheidungen muss jeder einzelne Crowdinvestor treffen?

Ein Geldgeber möchte sein Kapital sinnvoll und gewinnbringend anlegen. Er hat sich für das monetäre Crowdinvestment entschieden, da er sich durch einen direkten Gewinn am Unternehmenserfolg eine hohe Rendite erhofft. Nun muss er sich auf die Suche nach einem Unternehmen, Startup oder Projekt machen, welches er durch seine Anlage unterstützt. Eine Übersicht aller Crowdfunding Plattformen bietet das Internet-Portal crowdfunding.de. Über eine spezielle Suchmaske lassen sich die gewünschten digitalen Marktplätze finden. Der Suchende kann hier direkt nach speziellen Crowdinvesting Plattformen suchen und seinen gewünschten Fokus setzen.

Er sollte für sich bis dato folgende Fragen beantwortet haben: Soll es ein Startup Investment werden? Soll die Geldanlage kleine oder mittelständische Unternehmen unterstützen? Fokussiere ich bei meiner Finanzierung bestimmte Themen wie die Energiewende? Oder liegen mir Crowdfunding Projekte zum Thema Kunst und Kultur am Herzen?

Das eigene Crowdinvestment bietet die Chance, je nach Art des Projektes, sein Geld sicher und transparent in mittelständische Unternehmen zu investieren. In der Regel erstellt jede Crowdinvesting Plattform einzelne, übersichtliche Projektseiten zusammen. Auf denen wird sofort ersichtlich, welches Unternehmen auf der Suche nach Investoren ist, wer sich hinter der Firma verbirgt, was im Detail das beworbene Projekt umfasst und um welche Art der Investition es sich handelt. Schnell und unkompliziert kann so jeder einzelne Investor seinen Teil zur Stärkung des deutschen Rückgrats beitragen. Hier gilt das Motto: Mit Hilfe der Schwarmfinanzierung gemeinsam stark für den Mittelstand.

Die zwei Crowdinvesting Kampagnen der LMT Leuchten + Metall Technik GmbH wurde beispielsweise erfolgreich über die Crowd finanziert. Ihnen half nicht nur das gute Image der Marke „Made in Germany“. Die infrastrukturellen Bedingungen, beispielsweise in Transport oder Telekommunikation, gelten in Deutschland im Allgemeinen mindestens als „gut“, wenn nicht sogar als „sehr gut“. Das Ergebnis davon sind kurze Dienstwege und schnelle Lieferzeiten, die auch die LMT auszeichnen. Seit Anfang 2015 entwickeln sie einen neuartigen LED-Scheinwerfer, den sie seit September 2015 in Serie produzieren. Dass die Firma in familiärer Tradition aufgebaut wurde und geführt wird, brachte der LMT GmbH zusätzliche Pluspunkte bei ihrer Suche nach Kapitalgebern. Ab welchem Betrag kann man bereits beginnen, in mittelständische Unternehmensfinanzierung zu investieren?

Als Teil einer großen Crowd können Anleger auch kleine Investmentsummen an die Firma geben. Die Höhe der Investitionen richtet sich zuerst nach dem persönlichen Empfinden („jeder gibt das was er kann und möchte“). Die Summe des Crowdinvestings unterliegt aber auch staatlichen Regularien in Form von Gesetzen, wie etwa dem Kleinanlegerschutzgesetz. Seit 2015 soll dieses Gesetz für mehr Transparenz sorgen. Damit löste die Bundesregierung die Zusage aus dem Koalitionsvertrag ein, den Anlegerschutz zu verbessern: Ziel des Kleinanlegerschutzgesetzes ist es, den Schutz der Anleger vor zweifelhaften Angeboten von Vermögensanlagen zu erhöhen und zwar u.a. durch mehr Informationen und aktuellere Prospekte zu Vermögensanlagen.

Wer kann mit wie viel zum Unternehmenserfolg beitragen?

Der Einfachheit halber beziehen sich die folgenden Beispiele für mögliche Investment Summen auf die Crowdinvesting Plattform von Unternehmerich. Die erste Investorengruppe, ist die der Privatpersonen. Damit sind prinzipiell alle Personen gemeint, die ihren Erstwohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland haben, geschäftsfähig sind und über ein Bankkonto verfügen. Privatpersonen als Investoren können ab einem Betrag von 250 Euro in mittelständische Unternehmen investieren.

Sogenannte Family Offices müssen, um am Rohstoffmarkt Kapital tätig sein zu dürfen, ihren Firmensitz oder Ihre Niederlassung in Deutschland nachweisen können. Für diejenigen, die im Moment noch nicht wissen, was es mit einem Family Office auf sich hat, hier eine kurze Definition: „Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht [BaFin] versteht unter einem Family Office ein Unternehmen, das sich unabhängig von seiner Rechtsform, mit der bankenunabhängigen Verwaltung großer privater Vermögen befasst.“ (Quelle: BaFin) Eine Investition auf Unternehmerich.de beginnt für Family Offices ab einem Betrag von mindestens 30.000 Euro je Projekt.

Die sogenannten institutionellen Investoren sind ähnlich anzusiedeln wie ein Family Office. Darunter werden Beteiligungsgesellschaften, Versicherungen, Banken und Stiftungen mit Firmensitz oder Niederlassung in Deutschland verstanden. Diese können ab einem Betrag von 30.000 Euro in wirtschaftlich nachhaltige Crowdinvesting Projekte von deutschen mittelständischen Unternehmen investieren.

Eine Win-Win-Situation?

Welchen konkreten Nutzen haben die Investoren, wenn sie sich für ein Unternehmen entschieden haben? Bei manchen Formen des Crowdinvestings beginnt die Finanzierung des eingesetzten Kapitals erst dann, wenn die jeweilige Projekt Finanzierungsschwelle erreicht wird. Aus Sicht eines Investors bedeutet dies, dass er das Erreichen der Schwelle abwarten muss. Obwohl das Kapital das eigene Konto bereits verlassen hat darf erst dann mit dem Geld gearbeitet werden.

Im Fall von Unternehmerich profitieren alle Geldgeber möglichst früh von ihren Crowdinvestments. Nämlich ab dem Zeitpunkt, zu dem sie konkret in ein mittelständisches Unternehmensprojekt investiert haben. Das bedeutet: je schneller Sie ein Projekt unterstützen, desto schneller beginnt die Verzinsung ihres Kapitals und desto höher wird Ihr Ertrag am Ende sein.

Hohe Qualitätsstandards sorgen für starke Anlagesicherheit

Jedes Unternehmen durchläuft, bevor es seine Crowdinvesting Kampagne auf dem Marktplatz attraktiv präsentieren kann, in der Regel einen strengen Verifizierungs- und Prüfungsprozess. Im Fall von Unternehmerich muss jedes mittelständische Unternehmen eine dreijährige operative Tätigkeit am Markt sowie ein marktfähiges Geschäftsmodell nachweisen können. All diese Faktoren gemeinsam betrachtet, sollen dem Investor als Qualitätsmerkmal dienen, dass er sein Geld richtig und sinnvoll anlegen kann.

Für Kapitalanlagen im Bereich des Crowdinvestings ist es wichtig, dass diese sichtbar, nachvollziehbar und offen sind. Der Investor kann die Firma auswählen, die er unterstützen möchte. Nach der Registrierung auf der Crowdfunding Plattform kann er in der Regel alle wirtschaftlich relevanten Daten einsehen. Unternehmerich steht zudem jederzeit in engem Kontakt mit den Unternehmen und hat somit direkten Einblick in projektinterne Abläufe. Über die werden unsere Investoren regelmäßig informiert.

Grundsätzlich muss sich jeder potentielle Geldgeber darüber bewusst sein, dass jedes Investment durch die Crowd das generelle Risiko eines Totalausfalls beinhaltet. Dies gilt generell für alle Arten von Investitionen. Unter einem Ausfall wird die Möglichkeit verstanden, dass es während einer Rückzahlung eines Investitionsprojektes zu Zahlungsausfällen kommt und die Investitionssumme nicht bzw. unvollständig zurückgezahlt werden kann.

Um Investoren eine Einschätzung zu geben, wie hoch das Risiko einer Geldanlage ist, werden Unternehmen und Startups durch ein externes Rating in Risikoklassen eingestuft. Diese stellt die durchschnittlichen Ausfallwahrscheinlichkeiten von Kapitalanlagen für Investoren dar. Unternehmerich beispielsweise orientiert sich bei der Darstellung der Risikoklassen an internationale Standards.

Betrachtet man die Risikoklassen des Unternehmerich Marktplatzes näher, fällt die Transparenz der Aktionen auf: Investiert man zum Beispiel in 100 Projekte der Investitionsklasse A+ müssen Anleger nur bei 0,15 Projekten mit einem Zahlungsausfall rechnen. Das Risiko der Ausfallwahrscheinlichkeit ist somit sehr gering.

Warum nicht gleich das Geld auf die klassische Weise anlegen?

Anders als bei Fonds oder Aktienpaketen weiß der Kapitalgeber bei seinem Crowdinvestment genau, in was er investiert. Darüber hinaus kann er sein Portfolio völlig frei wählen und zusammenstellen (Streuung minimiert das Ausfallrisiko). Er kann gezielt Crowdinvesting Projekte unterstützen, die ihm persönlich wichtig sind oder ihm geschäftlichen Nutzen bringen. Das angelegte Geld arbeitet vom ersten Tag an. Selbst wenn das Projekt nicht realisiert wird und die Investitionen an ihre Anleger zurückgezahlt werden, ist das Geld für den Zeitraum der Anlage verzinst.

Auch für das Unternehmen ergeben sich Vorteile gegenüber einem Bankkredit. Dadurch, dass der Investor Teil des Unternehmens, seiner Crowdinvesting Kampagne und dessen Erfolg wird, agiert er als Multiplikator: Er motiviert seine Partner, Freunde und Bekannte, sich ebenfalls am Crowdinvesting zu beteiligen. Durch dieses Prinzip werden Firma und Projekt bekannt und die Erfolgsaussichten vergrößern sich mit jedem neuen Kontakt. Das spart Werbekosten, erhöht die Aufmerksamkeit und schafft persönliche Verbindlichkeit.

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