Immobilien-Investment: Lässt sich mit Wohneigentum viel Geld verdienen?

Die Wenigsten möchten ihr Vermögen auf einem Sparkonto mit niedrigen Zinsen versauern lassen. Eine Möglichkeit, sein Kapital gewinnbringend anzulegen, bietet ein Immobilien-Investment.
Was sind die Chancen und Risiken dieser Finanzierungsalternative und was sollte man beachten?

Viele parken ihr überschüssiges Geld auf Tages- oder Festgeldkonten, anstatt es zu investieren. Mit den Zinsen sieht es in dieser Anlageform jedoch äußerst mau aus: Tägliche und selbst zwölfmonatige Festgelder verzinsen die Banken durchschnittlich mit weniger als 0,5 Prozent.

Eine Alternative, sein Kapital gewinnbringend anzulegen, bietet ein Immobilien-Investment. Das Interesse an dieser Finanzierungsform hat in den letzten Jahren nicht ohne Grund stark zu genommen. Denn Banken vergeben für den Erwerb einer Wohnung Kredite mit vergleichsweise niedrigen Darlehenszinsen. Das ermöglicht den Anlegern, ihren Kredit relativ schnell abzubezahlen und wieder schuldenfrei zu sein. Aber, bringt diese Finanzierungsalternative auch eine hohe Rendite und welches Risiko geht man ein, wenn man in Immobilien investiert?

Immobilien-Investment als private Altersvorsorge

Für Anleger, die nach sicheren Kapitalanlagen suchen, bietet der Erwerb von Immobilien eine gute Alternative um langfristig stabile Erträge erwirtschaften zu können. Durch die Vermietung oder Verpachtung gekaufter Immobilien oder Grundstücken können diese langfristig als Renditeobjekte dienen. Erworbenes Eigenheim oder Wohnungen können darüber hinaus selbst genutzt werden um im Alter mietfrei wohnen zu können. Gerade in gefragten Wohnbezirken ist es in der Regel unkompliziert, ein Wohnobjekt zu vermieten und es unter vertraglichem Vorbehalt der Kündigung wegen Eigenbedarf dann zu gegebener Zeit selbst zu nutzen.

Rendite von zwei bis drei Prozent

Wie bei anderen Geldanlagen können sich aber auch Immobilien als Reinfall entpuppen: Von den rund sieben Millionen Deutschen, die eine Immobilie als Kapitalanlage besitzen, verdient jeder dritte deutsche Immobilienbesitzer mit der Vermietung nichts. Der Grund? Hohe Instandhaltungs- und Verwaltungskosten schlucken die Mieteinnahmen. In der Regel fallen nur zwei bis drei Prozent Rendite an, so eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).

Das in Berlin ansässige Wirtschaftsinstitut ermittelte sogar, dass 8,5 Prozent der Immobilienanlagen negative Bruttorenditen erwirtschaften – 24,6 Prozent erzielten eine Rendite von null Prozent. Experten betonen, dass Immobilienanlagen in der Gesamtheit jedoch auch während der Finanzkrise stabile Durchschnittsrenditen von jährlich zwei bis drei Prozent erzielen konnten.

Standort- und Objektrisiken

Jeder, der in Immobilien investieren möchte, sollte sich daher im Voraus ausgiebig informieren und nicht etwa den Fehler machen, einfach das nächstgelegene Wohnobjekt zu kaufen. Nicht nur das Objekt sollte auf seine Bauqualität überprüft werden, auch der Wohnort stellt einen bedeutenden Entscheidungsfaktor dar. Arbeitsangebot, Einkommen, Infrastruktur und eine schöne Innenstadt sind nur einige Beispiele, die hierbei eine wichtige Rolle spielen – ebenso eine Einwohneranzahl von mindestens 50.000.

Crowdinvesting in Immobilien

Wer die Anlage-Risiken streuen möchte, dem sei grundsätzlich geraten, einen Mix aus verschiedenen Anlageformen zu wählen. Möchte ein Geldgeber sein Kapital in verschiedene Projekte investieren, weil er sich kein eigenes Haus leisten kann oder möchte, für den ist besonders das Investment über die Crowd (Crowdinvesting) interessant. Bei dieser Finanzierungsalternative können nämlich schon kleine Geldbeträge ab fünf Euro in größere Wohnprojekte investiert werden – anstatt etwa 20 Prozent Eigenkapital beim klassischen Bankenkredit. Neben Projektentwicklern und Finanzinstituten übernimmt die Crowd, also der Schwarm, dann jeweils einen kleinen Anteil am Gesamtprojekt.

Zahlreiche Internetplattformen sind bereits an den Start gegangen. Auf dem Informationsportal www.crowdfunding.de finden Interessierte eine Übersicht von Crowdinvesting-Plattformen. Die meisten von ihnen bieten ein transparentes und direktes Finanzierungsmodell an und versprechen Renditen von bis zu acht Prozent im Jahr.

Crowdinvestoren sollten jedoch grundsätzlich beachten, dass ihre Beteiligungen und die der gesamten Crowd nachrangig sind. Das bedeutet, dass die Forderungen des Schwarms immer nach den Forderungen der Banken bedient werden. Fallen etwa Baukosten höher aus als geplant oder die Immobilie kann nicht zu den geplanten Preisen verkauft werden, kann das für den Einzelinvestor zum Totalverlust führen.
Leider keine Seltenheit bei größeren Bauprojekten.

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